Das Projekt

 

Am Anfang stand ein Uni-Seminar, gehalten von Barbara Schmiedl: In der „Einführung in die Menschenrechtsbildung“ suchten sich Christopher Jaritz und Lukas Lerchner für ihre gemeinsame Praxisarbeit das Thema „Diskriminierung“ aus. Sie wollten Übungen und Materialien erstellen, die ein Einfühlen in die Situation von Diskriminierungsopfern ermöglichen. Schockiert von bestehenden Programmen, die dieses Ziel durch Schikanieren, Erniedrigen und Brechen der LernerInnen zu erreichen versuchen, entdeckten die beiden das Brettspiel als eine Möglichkeit, die SpielerInnen durch eigenes Erleben systemische/strukturelle Diskriminierung zu sensibilisieren: Erlebt werden Ungerechtigkeiten im Spiel auc, aber eben nicht am eigenen Leib bzw. der eigenen Persönlichkeit, sondern in der Rolle, die man nach dem Spiel wieder ablegen kann. Prüfung und krönender Abschluss des Seminars war ein gemeinsames Spiel am selbst gebastelten Spielbrett, das schon alle Merkmale von DAS BOOT IST VOLL hatte.

 

Nach der erfolgreichen Premiere (und guten Seminarnoten für die beiden Studenten) reichten wir das Spiel erstmals als Projektantrag bei der Österreichischen Gesellschaft für Politische Bildung (ÖGPB) ein. Da die ÖGPB keine Publikationen fördert, war das der erste Schritt zum Online-Spiel. Neben den ersten Schritten im Programmieren haben wir allerdings die direkte Begegnung nicht aus den Augen verloren und Dutzende Spielworkshops mit Schulklassen und Jugendgruppen abgehalten.Diese tragen  durch das spielerische Erleben von unterschiedlichen Ausgangsbedingungen (Mann/Frau, EU-BürgerIn/Drittstaatsangehörige/r, Bildung) und (teilweise mehrfachen) Diskriminierungen zur Sensibilisierung für gesellschaftliche Ungleichheit und Ausgrenzungsmechanismen bei. Der größte Aha- und Lerneffekt liegt allerdings bei TeilnehmerInnen, die als Mitglieder der Mehrheitsbevölkerung nicht oder kaum von Diskriminierung betroffen sind. Als  wir häufiger in Klassen eingeladen wurden, in denen viele SchülerInnen mit Migrationsgeschichte waren, überarbeiteten wir das Workshopkonzept für gemischte und überwiegend migrantische Gruppen und bildeten in einem Trainingsworkshop neue TrainerInnen, zum Teil ebenfalls mit Migrationsgeschichte, aus.

 

 

Daneben wurde offensichtlich, dass das Onlinespiel dringend einen Relaunch benötigte. Möglich machte diesen, an dem wir seit Herbst 2013 intensiv gearbeitet haben, eine Förderung der Netidee Austria: In vierzehn Monaten konnten wir nicht nur das Spiel vollkommen neu programmieren, sondern auch die Oberfläche anpassen und mit erweiterten Funktionen wie dem neuen Multiplayer-Modus und begleitendem Material für LehrerInnen ein vollwertiges e-Learning-Tool schaffen.

 

 

Unser Team

 

Wir möchten uns bei allen Personen bedanken die „Das Boot ist voll“ möglich gemacht haben. Einen Überblick aller MitarbeiterInnen und HelferInnen sowie unserer Partnerorganisationen und UnterstützerInnen findet ihr hier.